Bereits seit 2008 veranstaltet die Fliegergruppe Giengen/Brenz e.V., meist im Juli oder August eines Jahres, ihren Sunriseflug. Nun wurde dieser zum fünften Mal mit den Ballönern vom Ballonsportclub Hellenstein e.V. abgestimmt, welche am selben Morgen ihre traditionelle Freundschaftsfahrt mit Teilnehmern aus ganz Deutschland durchführten. Seit 2017 ist auch der Flugsportverein Gerstetten regelmäßig mit von der Partie. Gemäß dem diesjährigen Motto „Verdichtet – es wird wieder eng“ gab es nicht nur die aufgehende Sonne, sondern auch anderen Flugverkehr zu fotografieren. So bot sich auch den Frühaufstehern am Boden ein ungewohntes, aber spektakuläres Bild.
Während sich die Flugzeuge vom Verkehrslandeplatz Giengen/Brenz und dem Sonderlandeplatz Gerstetten auf den Weg machten, starteten die Ballonfahrer*innen aus dem Heidenheimer Brenzpark. Auf Grund der dortigen beengten Platzverhältnisse musste in mehreren Wellen gestartet werden. Dies bedeutete, dass nicht alle Ballone zeitnah mit dem Beginn der bürgerlichen Morgendämmerung starten konnten. Somit ließ es sich nicht vermeiden, dass das Teilnehmerfeld etwas auseinandergerissen wurde. Die Windrichtung in der Höhe hat den Ballonfahrern zugearbeitet und so trieb es die an sich nicht lenkbaren Himmelsgiganten genau in die Arme bzw. Tragflächen der Giengener und Gerstettener Kollegen*innen. Mareike Knöpfle, die erste Vorsitzende des BSC, äußerste sich erfreut: „Es ist immer ein Highlight mit mehreren Luftfahrzeugen gemeinsam am Himmel zu sein. Vor allem die Kombination aus Segelflugzeugen und Ballonen ist dabei ein besonderes Ereignis.“
Ein Giengener Segelflieger kommentierte abschließend mit einem breiten Grinsen im Gesicht: „Wann hat man schon mal die Möglichkeit, sich bis auf fast 3000 m schleppen zu lassen und dann beim Abgleiten in turbulenzfreier Luft ein Dutzend Ballone zu umrunden?“
Für das Freundschaftballontreffen in Heidenheim war dies der erste und wetterbedingt leider auch der einzige Start des Wochenendes. Wie in den vergangenen Jahren wurde bei der Veranstaltung absichtlich auf Wettfahrten verzichtet. Einfach zwanglos mit Freunden bei guten Wetterbedingungen in schöner Umgebung das gemeinsame Hobby genießen und die Gemeinschaft zu pflegen stand für die 15 Ballonteams traditionsmäßig im Vordergrund.
„Das ist es, was uns alle Jahre wieder nach Heidenheim zieht“ kommentierte ein Teilnehmer treffend.
Eine Besonderheit der Veranstaltung war die spartenübergreifende Kommunikation vorab und schließlich die Durchführung mit Ballonen, Segel-, UL-, TMG- und Motorfliegern. So waren nicht nur die Ballone mit ihrer gemütlichen Vorwärtsgeschwindigkeit, sondern auch jede Menge Carbon, Holz und Aluminium pünktlich zum Beginn der bürgerlichen Morgendämmerung in der Luft. Dort galt an diesem Morgen dank gegenseitiger Rücksichtnahme und vielem Funken das Prinzip „Safety first“.
Der Anblick des Sonnenaufgangs aus dem Cockpit, zusammen mit der Erfahrung bei extrem ruhiger Luft zu fliegen bzw. zu fahren, war ein einzigartiges Naturschauspiel und sorgte für bleibende Erinnerungen bei allen Teilnehmern.
Besonderer Dank gilt allen Helfern mit ihren fleißigen Händen. So wäre ohne Rückholer, Flugleiter, Schlepppiloten und Frühstücksköchin solch eine Aktion nicht möglich gewesen.
A propos Frühstücksköchin: Gegen 07:00 h LT trafen sich die meisten Teilnehmer auf frische Pfannkuchen und heißen Cappuccino auf dem Flugplatz Giengen. Dort saß man noch lange zusammen und schmiedete erste Pläne für das Jahr 2020. Natürlich spartenübergreifend.